Achtung: Wasservergiftung!!! Wahnsinnsgefahr!

Kein EHEC, keine Schweinegrippe, die Wespen sind dieses Jahr auch nicht mehr, was sie einmal waren, dann nehmen wir doch mal das ganz normale Wasser, um das Sommerloch zu stopfen!

Jahrelang wurde versucht, uns einzuhämmern, wir müssten mindestens 3 Liter Wasser täglich trinken  oder wenigstens 35 ml/ Körpergewicht.
1. Folge: das Stadtbild wurde total verschandelt, weil überall eine 1,5l Wasserflasche aus einem Rucksack und einem Taschensack guckte; es gab ja auch keinen Jogger mehr, der ohne die obligatorische Wasserflasche joggen durfte, und auch der Flaschenpfand konnte nicht verhindern, dass die leeren Flaschen überall rumliegen.

2. Folge – die Steigerung: NUR Wasser geht garnicht. Wenn schon denn schon: es mußte das Richtige sein, entweder mit Sauerstoff (was macht eigentlich Sauerstoff im Magen mit der Magensäure?), mit dem richtigen Namen oder mit der richtigen Herkunft. Wenn schon Bio, dann bitte aus den französischen Alpen zum ultimativen Genuss in MeckPomm!
Na oder eben Wasser, was auch Madonna trinkt, das mit der schönen großen Aufschrift und dem dicken Preis – ob man davon nun so gut singen wird oder so eine Wirkung auf junge Männer bekommt.

3. Folge – Wasserkarten in den guten Restaurants, Wasserverkostungen. Ja – wer keinen Wein unterscheiden kann, der fängt erstmal mit Wasser an. Wer den ganzen Tag die kleinen Zwischenmahlzeiten und ein paar 2-Kalorienperlen für den guten Atem gelutscht hat, die 72 Stunden Zahnpasta benutzt hat, der testet nun das Wasser. Gourmante-spumante sozusagen.

Was kann denn da noch kommen? Noch teurer, noch exotischer in der Herkunft – vielleicht Wasser aus der Wüstenoase im Irak? Ein bischen ölig im Abgang? Oder mit ökologischem Mohnblumengeschmack statt Himbeeregeschmack aus den Erlenmyerkolben von Bayer?

Nein, es kommt richtig schlimm: WASSERVERGIFTUNG droht! Und keine Wassergrippengiftimpfung weit und breit in Sicht. Wahrscheinlich ist das Robert-Koch-Institut noch beim Zählen der übriggebliebenen Schweinegrippenimpfungen.

Das ist jetzt kein Druckfehler und ich habe auch nichts anderes getrunken als Wasser – es droht Vergiftung! – vom Wasser!
Ja – es soll ja auch Menschen geben, bei denen sogar Wasser anbrennt.

Da wollte ich doch schon bei T-Online kündigen und da bringen die so wichtige Nachrichten – auf der ersten Seite! Ich stelle den Artikel am Ende in voller Länge ein – er ist zu wichtig, als nur mit einem Link zu bedenken.(Ich gehe davon aus, dass sogar bei T-online jemand entdeckt, was für Schwachsinn da zusammen geschrieben wurde und es löschen möchte.)

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So und nun mal im Ernst. Vielleicht haben Sie ja schon ein paar Beiträge von mir hier gelesen und wissen, dass ich immer ziemlich skeptisch bin, was solche Meldungen betrifft. Dieses Hü und Hott in der Gesundheitsempfehlungen: mal heisst es:

nehmen Sie ein Ei mehr, Fleisch ist ein Stück Lebenskraft, Kaffee entwässert, Kaffee entwässert nicht, essen Sie viel Kohlenhydrate, dann wieder wenig, drei Mahlzeiten am Tag oder doch fünf kleine, Ausdauersport verbrennt Fett, dann ist es eher der Kraftsport, dann ist Sport gesund, dann macht er krank – und nun vergiften wir uns also mit Wasser?!

Wer soll da noch durchsehen?

Vielleicht reicht es, ab und zu nachzufragen, was sich der „Schöpfer“ oder die Evolution dabei gedacht hat? War es im menschlichen Bau-Plan vorgesehen, dass die Menschheit literweise Wasser trinken muss zur Arterhaltung? Sind fünf kleine regelmäßige Mahlzeiten besser oder drei große Portionen? usw.

Ich berate daher nach der 4 E Stategie:

Ernähren als Grundlage
Entlasten von dem, was schaden könnte
Entgiften von dem, was schon geschadet hat und
Ergänzen, wenn es notwendig ist

und zwar alle vier Punkte auf körperlicher und mentaler Ebene.

Wer sich vorwiegend mit praktischem Fertigfutter verwöhnt, jede Apothekenumschau ernst nimmt und seinen Streit mit dem Chef kultiviert, der wird mit und ohne Wasser ziemlich vergiftet sein.

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Mehr als drei Liter Wasser können schaden

aktualisiert am 05.07.2011, 10:43 Uhr | jlu/t-online

Mineralwasser: Mehr als drei Liter Wasser am Tag können der Gesundheit schaden. (Foto: Archiv)Mehr als drei Liter Wasser am Tag können der Gesundheit schaden. (Foto: Archiv)

Von wegen trinken kann man nie genug: Wer zu viel Wasser zu sich nimmt, gefährdet seine Gesundheit. Erfolgt die Aufnahme schneller als die Ausscheidung, bleibt die Flüssigkeit im Kreislauf und verdünnt das Blut. Dadurch sinkt die Salzkonzentration im Blut. Ist ein bestimmter Wert unterschritten, drohen Muskelschwäche, Desorientierung oder epilepitsche Anfälle. Im schlimmsten Fall kann es zu Herzversagen oder einem Hirnödem kommen.

Wasservergiftung durch zu viel Flüssigkeit

Weil Wasser angeblich gesund, schlank, fit und schön macht, versuchen viele Deutsche möglichst viel davon zu trinken. Im Normalfall verkraftet der Organismus eines Erwachsenen bis zu zehn Liter Wasser an einem Tag. Trotzdem raten Experten, täglich nicht mehr als drei Liter zu sich zu nehmen. Denn zu der sogenannten Wasservergiftung kann es auch bei geringeren Mengen kommen – auch, wenn man nur einmal zu viel Wasser trinkt. Die Folge: Der Körper läuft auf Sparflamme, um den Salzverlust auszugleichen. Das beeinträchtigt vor allem die Funktionen von Herz, Nieren, Hirn und Lunge.

Beim Sport nicht zu viel trinken

Zu den Personen, die auf ihre Trinkmenge achten sollten, gehören deshalb Menschen mit Herz-, Nieren- und Leberproblemen. Denn durch die Krankheit sind die Organe derart geschwächt, dass sie bei bestimmten Wassermengen nicht mehr richtig funktionieren. Gefährdet ist auch, wer viel trinkt und wenig isst – zum Beispiel bei einer Diät. Außerdem sollten Ausdauersportler darauf achten, nicht übermäßig viel zu trinken. Vor allem unerfahrene Läufer haben oft Angst, beim Joggen auszutrocknen und neigen deshalb zum „Über-Trinken“: Lebensbedrohliche Kreislaufstörungen können die Folge sein.

1,5 Liter Wasser als Richtwert

Zu wenig sollte man aber auch nicht trinken. Denn um zu funktionieren, benötigt der Körper ein Mindestmaß an Wasser. Anderthalb Liter soll ein erwachsener Mensch über den Tag verteilt zu sich nehmen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). „So bleibt der Wasserhaushalt im Gleichgewicht“, sagt DGE-Sprecherin Antje Gahl. Dies sei aber nur ein Richtwert. So bräuchten Männer mehr Flüssigkeit als Frauen, da sie mehr schwitzen. Auch die Ernährungsgewohnheiten spielen bei der richtigen Trinkmenge eine Rolle. Wer etwa viel Obst und Gemüse isst, muss weniger trinken als jemand, der sich vorwiegend von Brot und Fleisch ernährt.

Auf Vorrat trinken funktioniert nicht

Allerdings gibt es Situationen, in denen man bis zu drei Liter Wasser pro Tag trinken sollte – Sport ist eine davon. Denn je nach Intensität der Belastung schwitzt der Körper ein bis zwei Liter Flüssigkeit aus. Trinken während des Trainings ist deshalb wichtig. Auch bei Hitze oder einer Grippe schwitzt man mehr und muss darauf achten, genug zu trinken. Patienten mit Harnsteinen sollten ebenfalls mehr als die empfohlenen anderthalb Liter Wasser aufnehmen, sagen Mediziner. Denn dies kann die Bildung der schmerzhaften Steine verhindern. Auch bei Durchfall oder Erbrechen muss der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden.

Übrigens: Auf Vorrat trinken funktioniert beim Menschen nicht. Denn anders als Kamele können wir kein Wasser speichern.
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Doch anders als Kamele können Menschen komisches Wissen speichern.

Und wie schützen Sie sich vor Wasservergiftungen?

Einen schönen Abend

RR

8 Kommentare

    1. Hallo, Barbara – Danke für den Link und das Kompliment (aus Deinem Mund macht mich das besonders stolz…)

      Aus biochemischer Sicht muss ich einigem dort gesagten jedoch widersprechen:

      Die hohe Zufuhr von grobstofflichem Calcium (ob aus Mineralwasser oder aus Milch, Milchprodukten oder Nahrungsergänzung um Osteoporose zu verhindern, schöne Zähne zu bekommen, geht so nicht auf.
      Man sagt sogar, dass es kontraproduktiv ist und die hohe Zufuhr dazu führen könnte, dass sich Mineralsstoffe aus den Knochen lösen.
      Vielleicht findet Henna auf Anhieb die Beschreibung dazu? Wäre nett, das hier einzustellen.

      Ein Magnesium-Mangel kann sich in Form von Migräne oder Krämpfen bemerkbar machen. Gerade die gern verbreitete Mär vom Magnesium bei Muskelkrämpfen macht mich kirre. Ich habe Magnesium ohne Ende geschluckt auf Anraten meiner Ärztin, mit dem Effekt, dass ich anschliessend zwar nicht mehr krampfend, aber voller Muskelschmerzen von Doc zu Doc gerannt bin, mir von allen sagen lassen mußte: ist so – müssen sie mit leben.
      Geholfen haben mir 3!!! Tassen heisse 7, das feinstoffliche Pendant von Magnesium. (Das war mein Start in die Schüssler Welt)
      Laut Dr. Schüssler wirkt Magnesium auf die glatte Muskulatur – die UNwillkürliche, wie Herz, Magen, Darm usw
      Im Gegensatz dazu wirkt Calcium auf die willkürliche Muskulatur – also alles das, was wir anspannen können und eben das – wo wir meistens die Krämpfe haben. Nacken, Waden,usw.

      Zitat: „Heilwasser besitzt einen natürlichen Gehalt an Spurenelementen und Mineralstoffen. Aufgrund der speziellen Zusammensetzung, die gesundheitsfördernde Wirkung hat, ist es als Arzneimittel zugelassen. So kann es etwa die Stoffwechsel- und Organfunktionen anregen“ Das ist sicher richtig. Die Bade- und Trinkkuren waren mal große Mode und sind bestimmt auch wieder im Kommen – insbesondere in Osteuropa: Marienbad, Karlsbad sind ja klassische Trinkkurenbäder.
      Hier ist aber daran zu denken: Heilwässer werden HEILzwecken getrunken – nicht zum Durstlöschen, nicht zur Begleitung einer Fasten/Entschlackungskur o.a. Der hohe Mineralstoffgehalt ist nicht nur geschmacklich gewöhnungsbedüftig, er kann auch den Reinigungsanstrengungen des Körpers zuwiderlaufen und den Körper belasten.
      Wir haben in Mitteleuropa eher ein Fülleproblem, denn ein Mangelproblem. Schon Paraceslus schrieb über die Bedeutung der Entlastung, Entgiftung und des Ausleitens und da gab es sicher noch nicht die heutigen Belastungen.

      Zum Leitungstrinkwasser schreib ich noch einen anderen Beitrag
      Freue mich auch weiter auf interessante Links
      Liebe Grüße
      Re

      Nachsatz zu den Heilwässern: es gibt natürlich auch Heilwässer mit der Indikation „Reinigen“ – das sind vor allem die sulfathaltigen.

    1. Nochmal ich…
      ich hatte als Kind nach einer schweren Gelbsucht starke Probleme mit der Leber, mein Kinderarzt, ein ganz toller Mensch, auch wenn ich mich nicht mal an sein Gesicht erinnern kann, wohl aber daran dass er mir immer geholfen hat, wenn es mir schlecht ging, egal ob es Mücken waren oder eben die Leber…
      ich musste auf seine Verordnung ein spezielles Heilwasser trinken leider weiß ich jetzt nicht mehr wie lange, aber es war maßvoll – und das hat wirklich geholfen, selbst jetzt noch trotz vieler leider nötiger Medikamente,
      tut sie ihre Arbeit immernoch verlässlich, sicher auch, weil ich versuche mich an meine Situation angepasst vernünftig zu versorgen/ernähren.
      Für heutige Heilwässer würde ich wohl nicht die Hand ins Feuer/Wasser legen. Achja mir fällt da vieles ein was dem propagierten Bild vom Wohltat und Wellness keineswegs entspricht. Aber es bringt die Kassen zum Klingeln…

  1. Dieser Artikel ist von der Homepage von Hans-Heinrich Jörgensen http://www.nam.de übernommen worden

    Die Mär vom vielen Trinken

    Durch den naturheilkundlichen Blätterwald rauscht die Empfehlung: Trinken, trinken, trinken… je mehr, desto besser. Meine Töchter, wenn sie anderer Meinung sind als ich, sticheln darum auch gern „Papa, alte Menschen müssen viel trinken!“ – während mein Arzt nach jeder Blutuntersuchung drängt, ich solle doch endlich mit dem Trinken aufhören. Doch Spaß beiseite: was hat es mit dem Trinken wirklich auf sich?

    Schon die immer wieder kolportierte Einleitung, der Mensch bestehe zu 70 % aus Wasser, ist falsch. Im Fettgewebe ist der Wasseranteil nur gering, so dass Übergewichtige deutlich weniger Wasser enthalten, teils unter 50 %. Aber für die Frage, wie viel man denn täglich trinken muss, ist das ohne Bedeutung. Auch ist es sinnlos, die Trinkmenge an der ausgeschiedenen Flüssigkeitsmenge festzumachen. Wer viel trinkt, scheidet auch viel aus. Richtig ist, dass der Mensch, der nicht schon im Zustand geistiger Verwirrung dahinsiecht, über ein natürliches Signal verfügt, das ihn zum Trinken animiert: den Durst.

    Den aber kann man übertölpeln. Wer über Gebühr trinkt, weil er der Drei-Liter-Empfehlung auf dem bedruckten Papier kritiklos Glauben schenkt, bringt den Flüssigkeitshaushalt hoffnungslos durcheinander, bis er schließlich die falschen Signale setzt. Dazu muss man wissen, dass zwischen dem Zellinneren und der die Körperzellen umspülenden Außenflüssigkeit ein sorgsam ausgewogenes Verhältnis jener Mineralien herrscht, die den Wasserhaushalt steuern, und die Dr. Schüßler als Funktionsmittel bezeichnete. Osmose nennt man die Wasserbewegung, die schon durch winzige Verschiebungen in diesem Gleichgewicht zustande kommt.

    Es zeugt schon von einer gehörigen Portion Arroganz, zu meinen mit Uhr und Wasserflasche könne man das besser steuern als es der Bauplan der Natur tut. Dass der Schiffbrüchige mit dem salzigen Meerwasser dieses Mineral- oder Elektrolyt-Gleichgewicht tödlich stört, weiß inzwischen jeder. Das viele Natrium zieht Wasser aus der Zelle heraus und führt schnell zur Austrocknung. Trinkt man hingegen natriumarmes Wasser oder auch Fruchtsäfte, tritt das Gegenteil ein. Man verdünnt man die Extrazellulär-Flüssigkeit, und das Zellinnere zieht zum Konzentrationsausgleich vermehrt Wasser an sich, bis hin zum „Ertrinken“ der Zelle. Wasser-Intoxikation nennt man das. Und das Fatale dabei ist, dass dieses nun extrazellulär fehlende Wasser sich durch verstärkten Durst bemerkbar macht – ein Teufelskreis, der zu völlig falschen Schlüssen und Diagnosen führt.

    Anders ist das bei sehr alten Menschen, deren ablaufende Lebensuhr eine Vitalfunktion nach der anderen abstellt, was wir wiederum nicht hinzunehmen bereit sind. Zu den Dienstpflichten des Pflegepersonals in Altenheimen gehört darum auch das genaue Protokollieren der Trink- und Essmengen. Auch die Angehörigen drängen darauf. Schließlich will man ja „Oma nicht verdursten lassen“. Nur: durstet Oma überhaupt? Und wenn sie schon keinen Durst hat, kann sie dann verdursten? Ist dieses Nachlassen des Durstgefühls nicht vielleicht auch eine besonders barmherzige Art, die Zellen eintrocknen zu lassen, schmerz- und leid-unempfindlich zu machen, um einen sanften Übergang in eine andere Welt zu ermöglichen?

    Niemand weiß wirklich, wie ein Sterbender das Endstadium erlebt. Wir tun so viel, um das Leben zu verlängern, verlängern aber in Wirklichkeit oft nur das Sterben. Ich für meinen Teil wünsche mir, wenn ich wegen Siechtums nicht mehr von mir aus nach Essen und Trinken verlange, dass man mich in Ruhe gehen lässt – ohne Schnabeltasse, ohne Infusionen, ohne Magensonde.

  2. Danke für diesen schönen Artikel. Ich habe davon schonmal irgendwo gehört und es ist sehr interessant, jetzt die Zusammenhänge zu lesen.

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