Nicht selten beginnt eine Diät – oder auch Entschlackungs- und Entgiftungskuren mit bitterer Ernüchterung. Statt nun sofort rasant abzunehmen/sich rundum wohlzufühlen und so gleich die Belohnung für den Diätstress einzuheimsen, kommt erstmal die Ernüchterung: mehr Kilos auf der Waage und der Körper schmerzt wie bei einem Muskelkater.
Häufig werden die Diät oder die Kuren dann abgebrochen. Natürlich: dieser Diätstress soll was bringen – aber doch nicht mehr Kilos auf der Waage.
Wieder eine Diät, die wieder mal nichts bringt und der „Beweis“: bei mir hilft nichts ich werde sogar bei einer Diät noch dick.
Das Schlimme an diesen selbsterlebten „Beweisen“ ist, dass sie sehr mächtig sind und den Blick auf andere Sachen verstellen. Sie schaffen ein hohes Frustpotential – was eigentlich schon ausreichend vorhanden ist.
Machen wir uns doch den Blick eines Homöopathen zu eigen: die nennen so etwas „Erstverschlimmerung“, die Biochemie nach Dr. Schüssler nennt es „Reaktion“. In beiden Lagern freut man sich, dass das verabreichtete Mittelchen Wirkung zeigt.
Man mag zu diesen Therapien stehen wie man will, der Blickwinkel deckt sich doch mit unseren alltäglichen Erfahrungen: Wenn man eine angebrannte Pfanne reinigen will, eine verschmutzte Jacke waschen will, wirbelt man zu erst viel Dreck auf. Niemand kommt auf die Idee zu sagen: das ist mir zu dreckig, ich höre mit dem Reinigen auf. Wir wissen, am Ende wird alles genauso, wie ich es haben will und wir arbeiten das ab.
Genau so könnten wir also versuchen, die zunächst unangenehmen Reaktionen des Körpers als etwas Gutes zu nehmen, den eingeschlagenen Weg zu einem gesunden, „sauberen“ Körper ganz bewußt weiterzugehen und den Körper in seiner Arbeit weiter zu unterstützen.
Merke: das Abnehmen machen nicht wir, sondern das muss der Körper machen. Schliesslich schneiden wir uns nicht eine Scheibe ab oder polieren innerlich die Aderwände. Wir sollten zusehen, dass der Körper alles bekommt, was er dafür braucht bzw. von ihm fernhalten, was ihn daran hindert (z.B. Schlafplatz!)
Was könnte der Grund sein, warum der Körper an Gewicht zunimmt, wenn man eine Diät- oder Entschlackungskur beginnt?
Neben hochwissenschaftlichen biochemisch physiologischen Erklärungen, die den wenigsten im Praktischen weiterhelfen, gibt es einfache Bilder, die man einfacher verstehen kann und sich auch besser merken kann. Wohl auch deshalb, weil sie auf den ersten Blick sehr ungewöhnlich sind. Sich im entscheidenden Moment zu erinnern, wird helfen, nicht gleich gefrustet zu sein
1. Ein Geschenk – wenn sie es auspacken – was liegt dann alles auf dem Tisch? Viel Verpackungsmüll. Genau das passiert beim Abnehmen: BEVOR Sie ihr Geschenk = weniger Gewicht/ mehr Wohlfinden in den Händen halten, müssen sie den voluminösen Berg der Verpackung entsorgen.
Jetzt schauen Sie sich das Bild an: finden Sie das ausgepackte Kästchen nicht auch größer als das eingepackte? Doch sie sind gleich groß! Das Drumrum – hier die Verpackung – läßt das gleiche Kästchen größer erscheinen.
Merke: das Problem scheint nur größer im Moment des An/Auspackens, als es wirklich ist.
2. Der Körper hatte sich etwas bei der Produktion von Körpermasse und auch der Art der Körpermasse gedacht. Jedes Gramm Körpergewicht, auch jeder Pickel, jedes Haar hat aus Körpersicht seinen Sinn. Kein Mensch – und kein Körper – gibt etwas leicht her, bei dem er sich bei der Anschaffung etwas gedacht hat und von dem er meint, er braucht es zum Überleben. Wenn wir nun jemandem zum Abgeben motivieren wollen, dann müssen wir ihm einen Grund liefern.
Was haben Sie eigentlich Ihrem Körper erzählt, dass er ein paar Pfunde und ein paar Schlacken „rausrücken“soll? Ist Ihr Körper motiviert, mitzumachen?
Merke: „Überzeugen“ Sie Ihren Körper von den Vorteilen der Diät, der Kur usw., die Sie vorhaben und er wird freudig mitmachen und Sie vor Frust bewahren.
Motivation und Slebstprogrammierung bleiben wohl zumeist die besten Schlüssel 🙂
Fehlt bloss noch die Tür, wo der Schlüssel passt – dann klappt es. Ich meine, man braucht ein (möglichts klares) Ziel für Motivation und selbstprogrammierung
Danke für den Hinweis
RR
Zu dem Thema habe ich gerade ein sehr interessantes Buch gelesen: „Esst endlich normal!“ von Udo Pollmer. Ich kann es nur wärmstens empfehlen.
Ich habe viele Diäten gemacht. Gesunde und ungesunde. Ich habe es geschafft, fast 40 Kilo abzunehmen und das, ohne einen Jojo-Effekt zu haben (in Bezug zu meinen Diätmethoden grenzt das an ein Wunder).
Hi, wo Pollmer recht hat, hat er recht. Ich selbst bin überhaupt kein Mode-Diäten Fan – ich habe da überhaupt nicht die Disziplin dazu :-))
Doch auch wenn man anfängt, nun „normal“ zu essen, wird es Reaktionen des Körpers geben.
Und die sollte man annehmen, damit man auf dem Weg weitergehen will.
Danke für den Tipp.
RR